Vom Pantanal aus reise ich die ersten beiden Tage in Bolivien durchs Flachland bevor ich dann westlich von Santa Cruz nach Samaipata fahre, einem netten Ort auf ca. 1800m. Da ich seit Feuerland in keinem Gebirge mehr war, ist die Landschaft hier umso schöner. Zufälligerweise findet ein paar Tage nach meiner Ankunft ein Motorradtreffen statt, sodass ich insgesamt etwa eine Woche in Samaipata bleibe, einige Reisende treffe und die aus vielen Einwanderern bestehende Community besser kennen lerne.
Nach dem Treffen fahre ich zusammen mit Klaus, einem deutschen Motorradfahrer aus Paraguay und Walter in seiner Ente die nächsten Tage gemeinsam weiter. Die Strecke auf der Rutal del Che ist gut und die Landschaft wunderschön. Nur in der Nacht, als wir in La Higuera, dem Ort, in dem “Che Guevara” erschossen wurde, übernachten, regnet es stark, wodurch wir am nächsten Tag auf der matschigen Piste nur sehr langsam voran kommen.
In Bolivien kann man hautnah erleben wie unterschiedlich die Ansichten zu einer Person oder deren Handlungen sein können. “Che” Guevara wird hier von den Einen als Revolutionär und Held gefeiert, von den Anderen als Terrorist und Mörder verurteilt.
Mit Sucre, der Hauptstadt Boliviens, erreichen wir eine der schönsten Städte Südamerikas, die ich bisher gesehen habe. Die Altstadt ist sehr kompakt und von vielen älteren Gebäuden im spanischen Stil geprägt, von denen die meisten aber sehr gut erhalten sind und gepflegt werden.