Nachdem ich mein Motorrad vom Flughafen abgeholt habe, bleibe ich noch ein paar Tage in Santiago und fahre dann Richtung Süden. Im Westen sehe ich zwar die Ausläufer der Anden, das Flachland, durch das ich hauptsächlich fahre, erinnert aber nicht nur von der Sprache und Kultur her, sondern auch landschaftlich an Spanien. Es wird viel Obst und Gemüse angebaut. Ab und zu fahre ich in die Anden hinein, es gibt hier aber leider keine durchgehenden Straßen in Nord-Süd Richtung, man kann also entweder nach Argentinien queren, oder muss den selben Weg wieder zurück fahren.
Weiter im Süden wird die Landschaft grüner, es gibt viele Seen und einige Vulkane, deren Gipfel direkt aus einem Bilderbuch zu stammen scheinen. In dieser Region leben auch viele Familien mit deutschen Wurzeln, deren Vorfahren aus unterschiedlichsten Gründen ausgewandert sind.
Da der nördliche Teil Carretera Austral, der Straße die durch das chilenische Patagonien führt, wegen eines Erdrutsches gesperrt ist, nehme ich einen Umweg über die Insel Chiloé. Hier gibt es noch einige gut erhaltene Fischerdörfer mit Holzkirchen, einen schönen Nationalpark in dem die kleinste Hirschart der Welt lebt, das Klima ist kühler und die Landschaft ist insgesamt weniger dicht besiedelt. Mir gefällt es auf Chiloé.
Mit der Fähre geht es weiter nach Patagonien, ich fahre durch wunderschöne Fjordlandschaften, wandere in Nationalparks, bekomme auf 600m einen Schneeschauer ab und besuche in Feuerland eine Kolonie Königspinguine.