Nach der Tour mit dem Wohnmobil bin ich nochmal fast 2 Monate mit meinem Motorrad in Australien unterwegs.
Nach einer Woche im Hostel in Brisbane, das die Happy Hour in den Schlafräumen per Lautsprecher ankündigt, bin ich froh die Stadt mit meinem Motorrad zu verlassen. In einem hübschen kleinen Ort fahre ich auf einem Campingplatz. Nach einem netten Gespräch mit dem Betreiber möchte dieser auch kein Geld von mir; so kann es weitergehen.
Ganz so günstig komme ich zwar nicht mehr unter, aber die Fahrt in den Norden Queenslands ist schön, die Landschaft abwechslungsreich. Ich sehe viele hübsche Ortschaften, wilde Schnabeltiere, Zuckerrohrplantagen, Regenwald und traumhafte Strände.
Von Cairns führt der Savannah Way 3700 km von Ost nach West durch den Norden des Landes. Je weiter ich mich von Cairns entferne, desto seltener treffe ich noch auf Siedlungen. Irgendwann sind die einzigen Stellen um die Vorräte aufzufüllen Orte wie das Hells Gate Roadhouse oder das Heartbreak Hotel. Während ich mir in Ersterem gerade ein Sandwich und einen Kaffee gönne kommt die Post, per Flugzeug, und bringt einen Spülmaschinenschlauch, über den sich der Empfänger sehr freut.
Die einsetzenden Regenfälle machen die Piste an einzelnen Stellen matschig, insgesamt ist die Strecke aber gut zu fahren. Nach der ersten Flussdurchfahrt steht aus der entgegenkommenden Richtung ein Warnschild, man solle sich vor den Krokodilen im Wasser in Acht nehmen. Beim nächsten mal stehen immerhin aus beiden Richtungen Schilder. Ich frage mich wie tief das Wasser sein müsste, damit sich darin tatsächlich ein Krokodil verstecken könnte. Da ich bestimmt nicht den ganzen Weg zurück fahre, bleibt mir nichts übrig, als diesen und die nächsten Flüsse zu queren, auch wenn ich wohl etwas mehr darauf achte, die Beine nah am Motorrad zu behalten 😉
Nach einigen Wochen und vielen Kilometern durch Western Australia fahre ich durchs Outback zurück nach Sydney. Einerseits freue ich mich schon auf Südamerika, auf der anderen Seite habe ich aber schon jetzt das Gefühl, dass ich die australische Natur vermissen werde und so drehe ich am letzten Tag nochmal eine extra Runde durch die Blue Mountains.