Eigentlich hatte ich mir für Indonesien viel mehr vorgenommen. Der Versand meines Motorrads nach Java klappte nicht, also plante ich Tauchen zu gehen, auf Vulkane zu wandern, und zu verschiedenen Inseln zu fliegen. Als ich dann nach ein paar Tagen auf Bali mit einer Mittelohrentzündung vor einer netten Ärztin sitze, rät sie mir: Nicht ins Wasser, nicht fliegen, nicht auf hohe Berge. Soviel zu meiner Planung. Eine gute Lehre aus dem Reisen ist, dass ich mich nicht mehr so sehr über die Dinge ärgere, die ich glaube zu verpassen. Die Entscheidung sich das Eine anzuschauen ist gleichzeitig immer eine Entscheidung etwas anderes nicht zu tun.
Das erste mal auf meiner Reise bin ich jetzt mehrere Wochen am selben Ort. Mit der Zeit kenne ich viele Restaurants in der Nähe, weiß, wo man was gut einkaufen kann und lerne die Angestellten im Hostel besser kennen. Nach einer Weile habe ich zwar genug von Nasi Goreng, aber es gibt sehr viel sehr leckeres und günstiges Obst, zum Teil auch Früchte, die ich in Europa noch nie gesehen habe.
Den Meisten Spaß habe ich aber, als ich mir eine Zeitlang einen Roller miete und über die Insel fahre. Sobald ich die teils sehr dreckige Stadt hinter mir gelassen habe, was durchaus über eine Stunde dauern kann, fahre ich durch wunderschöne Landschaften. Es geht vorbei an Obst und Kaffee-Plantagen, auf dem Rand eines Vulkankraters entlang, durch hübsche kleine Bergdörfer und viel tropischen Wald. Ich sehe eine Tanzaufführung zu Garuda, einen Wettkampf mit großen Kreiseln und besuche einen Tempel im Urwald, der von Affen bewohnt ist.
Auch wenn ich nicht Tauchen oder auf Komodo war, hatte ich eine schöne Zeit. Es war zur Abwechslung schön länger an einem Ort zu bleiben und ich glaube die Erholung war das Richtige bevor es weiter nach Australien geht.