Bei meiner Reiseplanung stand schnell fest, dass ich nach Tibet fahren will. Da ich mich nach langer Recherche dazu entschlossen habe, dass es für mich nicht sinnvoll wäre mit dem eigenen Motorrad durch China zu reisen, habe ich eine 14-tägige geführte Tour nach Tibet gebucht. Inklusive mir waren wir 7 Reisende plus 2 Reiseführer, einer davon ein lokaler Guide für Tibet.
Die ersten Tage verbringen wir noch in Chengdu, bevor es dann mit dem Zug über die höchste Bahnstrecker der Welt nach Lhasa geht. Die zwei Tage Zugfahrt sind zwar nicht unendlich komfortabel, aber die anderen Passagiere sind sehr freundlich, von Zeit zu Zeit werde ich mit chinesischem Essen versorgt. Die Landschaft, die vorbeizieht, wandelt sich immer wieder. Besonders Sechuan und Gansu sind so schön, dass ich hier irgendwann doch nochmal mit dem eigenen Fahrzeug unterwegs sein möchte. Die Tibetische Hochebene erinnert teilweise an die Steppe in der Mongolei.
Die gesamte Rundreise durch Tibet ist super. Wir besichtigen viele Tempel und Klöster, fahren durch wunderschöne Landschaften, über 5000m hohe Pässe, bestaunen Berggipfel mit über 7000m Höhe, sehen das Leben in der Stadt, genauso wie kleine Dörfer und Siedlungen auf dem Land und vieles mehr. Die geführte Reise hat den Vorteil, dass man vergleichsweise sehr viel sieht und sich dabei wenig Gedanken dazu machen muss, wie man beispielsweise zur nächsten Sehenswürdigkeit gelangt. Für mich war es zudem mal wieder schön mich länger auch auf deutsch unterhalten zu können 😉 Auf der anderen Seite habe ich unterwegs im Zug oder Bus auch viele Orte gesehen, wo ich gerne angehalten hätte, wär ich mit dem Motorrad unterwegs gewesen.
Trotz der Spannungen, die es in Tibet gibt, wirkt alles seht friedlich. Überall hängen chinesische Flaggen, mehr oder weniger erzwungen, und von Protest ist zumindest in der Öffentlichkeit nichts zu spüren, was wohl auch daran liegt, dass es der aktuelle Dalai Lama so wünscht. Dass die Lage nicht ganz so entspannt ist, merkt man dann doch zum Beispiel an der hohen Polizeipräsenz oder den strengen Sicherheitskontrollen.